Schützengilde 1377 Korbach
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Die Männerjäger

Im Jahre 1840 wurde die Schützengilde von 1377 reaktiviert. Die erste Formation bildeten die Männerjäger, die mit den Gildebeschlüssen von 1840 auch wieder einen Schützenkönig ausschossen. Seit dieser Zeit schießen auch die Burschen ihren Burschenkönig aus.

Freischießen

Freischießen

Das Freischießen, bei dem der Schützenkönig und der Burschenkönig ausgeschossen werden, findet zwischen den Stadtmauern im Schießhagen statt

Grenzsteineinweihung

Grenzsteineinweihung

Der Oberjäger weiht mit den Pionieren der Schützengilde einen neu gesetzten Grenzstein ein

Großer Zapfenstreich

Großer Zapfenstreich

Zu Beginn des Freischießens wird der alte König mit dem großen Zapfenstreich verabschiedet

Männerjäger geschichtlich

Mit den sogenannten Gildebeschlüssen von 1840 bildete sich die selbständig auftretende Männerkompanie, die seitdem die dominierende Kerntruppe der Schützengilde ist. Seit 1840 schießen sowohl Männer als auch Burschen einen eigenen König aus.

1951 trat die Männerkompanie – als erste Gildeformation nach dem Zweiten Weltkrieg - öffentlich auf, beim Freischießen in Mengeringhausen. Die Kompanie erlebte in den folgenden Jahren einen rasanten Aufschwung,

Heute gehören der Männerkompanie rund 160 Schützenbrüder an. Sie pflegen ein reges und kameradschaftliches Miteinander.

Die Männerkompanie wird heute von einem Arbeitsausschuss geführt: Der Oberjäger ist ranghöchster Offizier der Männerkompanie, er vertritt diese nach innen und außen.

Der Adjutant ist dem Oberjäger als »rechte Hand« zugeteilt.

Der Erste Jäger ist dem Hauptmann zugeteilt und sorgt in erster Linie für die Ordnung in der Gewehrgruppe.

Der Feldwebel ist die „Mutter der Kompanie“. Der Oberst tritt heute als Kommandant der gesamten Gilde auf.

Derzeitiger Oberst ist Jürgen Weige, Oberjäger ist Sven Hamel. Ihm zur Seite stehen Adjutant Christoph Emde, Erster Jäger Thomas Wend, Feldwebel Dieter Grebe-Weinreich, Schatzmeister ist Harald Tent.

Mit den Gildebeschlüssen von 1840 bildete sich auch die selbständig auftretende Männerkompanie, die seitdem die dominierende Kerntruppe der Schützengilde ist. Seitdem wird sowohl von der Burschenkompanie, als auch von der Männerkompanie ein eigener König ausgeschossen.

Da die Protokollbücher aus dieser frühen Zeit nicht mehr zur Verfügung stehen, werden als Datenquelle unsere 1723 begonnenen Schießregister, Zeitungsberichte und alte Freischießenfotos herangezogen. Aus diesen Unterlagen ist ersichtlich, dass als Offiziere bereits der Oberst, der Hauptmann, der Adjutant und der Oberjäger als Chef der Kompanie genannt werden.

Die Uniformen haben sich immer dem Modestil der Zeit angeglichen. 1861 trug man Zylinder, schwarzen Rock und weiße Hose.

Der Offizier war bis weit ins 20. Jahrhundert beritten, trug schwarzen Zweispitz mit goldener Bortenwirkerei an den Kanten und weißem Federbusch, schwarzen Rock mit Borkenwirkerei auf den Reverskanten, Epauletten, Feldbinde und Säbel, dazu weiße und später schwarze Hose. Der Oberjäger war ebenso uniformiert, trug jedoch eine Schirmmütze.

Der Männerjäger trug schon im ausgehenden 19. Jahrhundert den grünen Jägerhut mit Feder, grüne Uniformjacke, darüber blauweiße Schärpe, dazu weiße und später schwarze Hose. Diese Uniformierung wurde bis 1939 beibehalten. In diesem Jahr kam als Unterstützung des Oberjägers der Erste Jäger hinzu.

1951 trat die Männerkompanie als erste Gildeformation nach dem 2. Weltkrieg beim Freischiessen in Mengeringhausen öffentlich auf. Die Kompanie erlebte in den folgenden Jahrzehnten einen rasanten Aufschwung. Sie betreut inzwischen ca. 180 Mitglieder und pflegt auch zwischen den großen Gildefesten ein reges Miteinander.

Die Männerkompanie wurde durch einen Vorstand geführt, an dessen Spitze der Oberjäger stand, sein Stellvertreter war der Erste Jäger, der gleichzeitig die Gewehrgruppe leitete. Der Feldwebel (Schriftführer und sog. Mutter der Kompanie’) und der Zahlmeister (Kassenwart) waren weitere Mitglieder des Vorstandes. Hauptmann und Adjutant waren Offiziere für repräsentative Aufgaben.

Der Oberst tritt heute als Kommandierender der ganzen Gilde in Erscheinung und wird, ebenso wie die Chargierten, alle drei Jahre in der Generalversammlung der Gilde neu gewählt.

Die Uniformierung hat sich nach dem Krieg geändert. Die Offiziere tragen graue Hüte mit grünem Band und Bart, sowie weiße Handschuhe. Ansonsten ist ihre Uniform die gleiche wie bei der Mannschaft. Diese kleidet sich mit grünem Schützenhut und Feder, grüner Uniformjacke, weißen Oberhemd, grüner Krawatte, schwarzer Hose und ebensolchen Schuhen. Ab 1997 trägt die gesamte Kompanie weiße Handschuhe. Die Gewehrgruppe trug zum Freischiessen 2004 erstmalig graue Hüte mit Feder. Beim Schützenkönigspaar und dem Fahnenkommando sind die blauweißen Schärpen beibehalten worden.

1968 wurde die alte Fahne von 1727 außer Dienst gestellt und durch eine von Dr. Hermann Bing gestiftete Gildefahne ersetzt. Gönner der Kompanie stifteten 1992 der Männerkompanie eine eigene Kompaniefahne.

Die Männerkompanie bietet eigene gesellschaftliche Veranstaltungen an, was die Kameradschaft innerhalb der Truppe sehr positiv beeinflusst. Eine Besonderheit sind immer wieder die Montagsständchen, die nach dem eigentlichen Freischiessen den Gönnern der Kompanie gebracht werden.

Bei den Zusammenkünften der Kompanie gibt es häufig fröhliche Gelegenheiten, dass Männerjäger-Lied anzustimmen. Zu der Melodie „Musketier seinds’ lust’ge Brüder“ schrieb seinerzeit Schützenbruder Georg Oesterling folgenden Text:

„Schützenbrüder, lust’ge Brüder, haben frohen Mut,

singen lauter lust’ge Lieder, sind den Frauen gut.

Ja, ja, ja, ja, ja wenn es los geht sind wir da!

Mut im Herzen, Geld im Beutel und ein Fässchen Bier,

sollen uns die zeit vertreiben, Schützenbrüder das sind wir.

Ja, ja, ja, ja, ja wenn es los geht sind wir da!

Geht es dann zum Schützenfeste, sind wir alle da,

Montags auch zum Ständchenbringen mit Bumm, Bumm, Trara.

Ja, ja, ja, ja, ja wenn es los geht sind wir da!

Haben wir genug gedienet, ist die Dienstzeit aus,

dann schickt uns der Oberjäger ohne Geld nach Haus.

Ja, ja, ja, ja, ja wenn es los geht sind wir da!

Ohne Hut mit bunter Feder, ohne grünen Rock,

bleibt uns nur zum Angedenken dann der Stabestock.

Ja, ja, ja, ja, ja wenn es los geht sind wir da!

Uns’ren König den wir lieben, schwören wir die Treu,

ist ja nicht für ew’ge Zeiten, alle Dreijahr neu.

Ja, ja, ja, ja, ja wenn es los geht sind wir da!“