Korbach – Kein Stein verrückt und einander trotzdem näher gekommen: Dies ist die erfreuliche Bilanz der ersten Etappe des unter großer Beteiligung durchgeführten Grenzbegangs der Schützengilde Korbach.
Die diesjährige Schnade bildete den Auftakt zu den insgesamt sechs Etappen, die der Korbacher Schnadezug umfasst.* Unterwegs wurden die Ortsvorsteher von Dorfitter, Nieder-Ense, Nordenbeck, Goldhausen und Lengefeld an den betreffenden Steinen erneut auf die Einhaltung des bestehenden gültigen Grenzverlaufs eingeschworen.
Nach dem Antreten aller Formationen auf dem Marktplatz vor dem Gasthaus „Zur Waage“, dem Anblasen des Schnadezuges und dem Abmarsch mit dem Trommler der Pioniere führte der Weg zunächst in Richtung Dorfitter. Um 9.45 Uhr begrüßte die Delegation aus Dorfitter am Landesstein 115 die Grenzgänger. Die Altvorderen wie der Schnadekundige Heinz Merl konnten sich noch an die Zeiten erinnern, zu denen jenseits der Grenze das feindliche Ausland begann. Aber in 45 Jahren habe vieles – wie etwa ein gemeinsames Gewerbegebiet – zur Normalisierung beigetragen, so der Stadtverordnete, der zu jeder Station ein paar heitere Histörchen zu Höhe- und Wendepunkten im gutnachbarschaftlichen Verhältnis parat hatte.
Endpunkt des Grenzbegangs war der Klusenberg. Mit Blick auf die westfälischen Höhenzüge des Sauerlands stimmten die Wanderer zum Abschluss der ersten Etappe dann das Waldecker Lied an.
Die „Nationalhymne“ des historischen Freistaates erklang wenig später erneut anlässlich der Einweihung des neuen Steins am Gildehaus durch das Schützenkönigspaar Frank und Sibylle Müller. Die Teilnehmer des Zuges feierten das neue Schmuckstück noch bis in den Abend.
Quelle: WLZ vom 20.8.2019
* Im Originaltext aus der WLZ stand an dieser Stelle: „Die diesjährige Schnade bildete den Auftakt zu den insgesamt sechs Etappen, die bis zum 650-jährigen Jubiläum im Jahr 2027 bewältigt werden sollen.“ Dies ist so nicht korrekt. Richtig ist, dass wir den Drei-Jahres-Rhythmus von Freischießen, Schnadezug und Vogelschießen wegen des Jubiläums im Jahr 2027 aussetzen.